Der Gazakrieg trifft den Luftverkehr

FOLGE Zahlreiche Airlines stellen Israel-Flüge nach Raketeneinschuss nahe dem Airport vorerst ein

TEL AVIV dpa | Der Gazakrieg beeinträchtigt nun auch den internationalen Luftverkehr nach Israel. Zahlreiche Airlines stellten ihre Flüge zum internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv wegen des dauernden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen vorübergehend ein. Am Mittwoch seien 80 von 209 Flügen gestrichen worden, sagte Flughafensprecherin Liza Dvir.

Folge: Viele Israelreisende sind nun im Land gestrandet. Israels Transportminister Israel Katz kritisierte die Entscheidung der Airlines als „Belohnung für den Terror“ der Hamas im Gazastreifen. Er betonte, die nationale Fluggesellschaft El Al werde mehr Flüge anbieten, um den festsitzenden Passagieren zu helfen.

Reiseveranstalter forderten die Öffnung des Militärflughafens Ovda in der Negev-Wüste im Süden des Landes als Ausweichmöglichkeit für internationale Flüge. Anlass für die Streichungen war der Einschlag einer Rakete aus dem Gazastreifen in der Ortschaft Jahud nahe Ben Gurion. Nachdem die US-Luftfahrtbehörde daraufhin alle Flüge für zunächst 24 Stunden gestrichen hatte, zogen unter anderem Lufthansa, Air Berlin, Air France, Easyjet und KLM nach. Lufthansa und Air Berlin sagten ihre Flüge auch für Donnerstag ab.

Die US-Regierung verteidigte das befristete Flugverbot zum Tel Aviver Flughafen gegen Kritik aus Israel: Die Maßnahme diene einzig dazu, amerikanische Bürger und Airlines zu schützen, sagte US-Außenminister John Kerry. Israel betonte hingegen die Sicherheit der Flüge nach Tel Aviv. „Wir sind überzeugt, dass wir den Flughafen schützen können“, erklärte der israelische Armeesprecher Peter Lerner. Gleichzeitig räumte er ein, Israels Raketenabwehr sei „kein hermetisches System“. Das System „Eisenkuppel“ habe eine Erfolgsrate von etwa 90 Prozent. Es könne immer sein, dass eine Rakete durchrutsche.