Die literarische Woche

Heute: „Man sieht nur, was man weiß“, auf diesen Fontane-Spruch beruft sich der Weimarer Lyriker Wulf Kirsten. In seinen Gedichten sieht er dann das, „was man weiß“ – Kindheit, Natur, Bruchstücke der Biografie –, sehr genau. Wobei der jahrlang als Geheimtip gehandelte Autor, wie die Lesung zeigen wird, nicht auf Heimatdichtung festlegbar ist, auch wenn sein bekanntester Gedichtband Die Erde bei Meißen heißt. Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano startete als reife Frau noch einmal eine Karriere: als Sängerin. Und nachdem sie jahrzehntelang über ihre KZ-Erfahrungen nicht sprechen konnte, schilderte sie mittlerweile Lutz van Dick und Jens Michelsen ihr Leben, die aus den Erzählungen zwei Broschüren machten (heraugegeben vom Curio-Verlag, Hamburg). Esther Bejarano spricht in der Veranstaltung über ihre Jugend und stellt ihr neues Liederbuch vor.Zentralbibliothek, Große Bleichen, 19.30 Uhr

Mittwoch: Witz, Ironie und kritische Bedeutung, das machte stets das Werk der in Hamburg geborenen Margot Schroeder aus. Ob es sich immer noch so verhält, wird sich anhand ihrer Lesung aus dem neuen Gedichtband Ausweg Blau zeigen. Literaturhaus, 20 Uhr

Zwei Mitglieder der Autorengruppe Peng machen sich selbständig und treten die Fahrt nach Harburg an: Reimer Eilers und Michael Batz lesen jenseits der Elbbrücken Gedichte. Kulturkneipe „Die Tröte“, Neue Str. 56, Harburg, 20.30 Uhr

Donnerstag: Alljährlich vergibt das Literaturhaus den Mara-Cassens-Preis für den ersten Roman. Dieses Jahr erhält der Frankfurter Peter Mohr die damit verbundenen 20.000 Mark für sein Debüt Das Verschwinden der Worte. Interessant an der Preisverleihung dürfte vor allem auch die Laudatio sein: Gert Mattenklott hält sie. Literaturhaus, 20 Uhr

Montag: Ohne Kommentar: Günter Grass beschreitet noch einmal das weite Feld, und zwar in einem weiten Raum – dem Audimax. Uni Hamburg, Audimax, 19.30 Uhr drk