Wessen Welt?

KRISENKRITIK Die Filmreihe „Krisenstab“ beschäftigt sich mit der „Wirtschafts- und Systemkrise“

Als das Einfache, das schwer zu machen ist, hat Berthold Brecht einst den Kommunismus gelobt. Für den ließ sich das Gerede um all die Krisen schnell auf den Punkt bringen: In Slátan Dudows „Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?“, in einer Szene, die Brecht geschrieben hat, antwortet Gerda in der Bahn auf die Frage, wer überhaupt die Welt verändern könne: „Die, denen sie nicht gefällt.“

So viel ist dann zu Beginn der Filmreihe „Krisenstab“ zur „Wirtschafts- und Systemkrise“ also schon mal klar, die das Metropolis gemeinsam mit der Geschichtswerkstatt St. Georg am Dienstag mit dem kämpferischen Filmklassiker eröffnet. Zufrieden gibt sich die Reihe damit noch lange nicht.

Insgesamt sind bis Ende März neun Spielfilme und Dokumentationen zu sehen, die sich ganz unterschiedlich mit den kleinen und großen Wirtschafts- und Systemkrisen auseinandersetzen. Dabei wird die Weltwirtschaftskrise mit Sydney Pollacks „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ von 1969 und Piel Jutzis „Mutter Krausens Fahrt ins Glück“ von 1929 noch zweimal gegenwärtig, George Clooneys „Good Night, and Good Luck“ und Alan J. Pakulas „Die Unbestechlichen“ machen US-Kommunistenhatz und Watergate zum Thema. Den Kapitalismus der Gegenwart knöpfen sich unter anderem James Dearden in „High Speed Money – Die Nick Leeson Story“, Michael Moore mit „Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte“ und Erwin Wagenhofer mit seiner Doku „Let’s Make Money“ vor. Wem gefällt da am Ende noch die Welt? ROBERT MATTHIES

■ Di, 1. 3. bis Di, 29. 3., Metropolis, Steindamm 54, Programm: www.metropoliskino.de