AKW Grohnde bröselt weiter

ENERGIE Federbrüche im Reaktorkern machen dem Betreiberkonzern Eon zu schaffen. Neue Proteste

GÖTTINGEN taz | Das AKW im niedersächsischen Grohnde kommt nicht aus den schlechten Schlagzeilen. Nach einem Ende April entdeckten Totalschaden am Generator ergaben Inspektionen, dass Druckfedern an 9 von 132 sogenannten Drosselkörpern im Reaktor gebrochen sind – diese Teile sollen dafür sorgen, dass der Kühlwasserstrom an den Brennelementen gleichmäßig fließt. Unklar ist, wie lange das Ende April heruntergefahrene Kraftwerk abgeschaltet bleibt.

Die Betreiberfirma Eon bezeichnet die Drosselkörper und deren Federn als „nicht sicherheitsrelevant“. Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne) sieht das allerdings nicht so entspannt, für Dienstag hatte er Vertreter des Unternehmens nach Hannover einbestellt. Ein Ergebnis des Gesprächs: Neben Ministeriumsexperten und dem TÜV soll ein weiterer externer Gutachter das AKW in Augenschein nehmen. Die Prüfung zum Befund, zu Auswirkungen der Federbrüche, zur Ursachenermittlung und zur Übertragbarkeit auf andere vergleichbare Bauteile werde fortgesetzt. REIMAR PAUL