… WOWEREIT-ABWÄHLER FELIX HERZOG?
: Optimistisch weitersammeln

Die Zahlen sind verheerend: Einen Monat nach dem Start haben erst 2.000 Berliner das Volksbegehren zur Neuwahl des Abgeordnetenhauses unterschrieben. Wenn es in dem Tempo weitergeht, kommen bis zum Ablauf der Frist nach sechs Monaten nur 12.000 Unterschriften zusammen statt der benötigten 50.000 für die erste Stufe. Initiator Felix Herzog ist dennoch optimistisch: „Ich rechne fest mit 50.000 Unterschriften.“ Er glaubt sogar daran, schon in zwei Monaten genug zusammenzuhaben.

Bisher sprechen die Zahlen nicht dafür. Allerdings ist es bei solchen Sammlungen üblich, dass zum Ende hin die Zahlen dramatisch steigen. Beim Volksbegehren zu den Wasserbetrieben kam die Hälfte der Unterschriften erst in der letzten Woche. Auch beim Tempelhof-Volksbegehren sah es lange nicht so aus, als ob die Initiatoren – unter ihnen auch Felix Herzog – das Quorum knacken. Am Ende reichte es doch, wenn auch knapp. Für eine Neuwahl-Initiative gelten allerdings höhere Hürden als für normale Volksentscheide: In der zweiten Stufe sind es 500.000 Unterschriften statt 170.000.

Herzog sagt, er spüre beim Unterschriftensammeln den Frust der Berliner. Allerdings sähen viele Berliner derzeit keine Alternative zu Wowereit. „Sie sehen gar keine Perspektive in der Berliner Politiker-Landschaft.“ Genau das könnte das Problem für Herzog sein: Denn für eine Abwahl-Stimmung reicht es nicht, Wowereit loswerden zu wollen. Man müsste schon auch davon überzeugt sein, dass Frank Henkel es besser könnte. Oder einer der potenziellen SPD-Kandidaten.

Deshalb überlege das Bürgerbündnis bereits, selbst eine Partei zu gründen, sagt Herzog. „Das ist aber bisher nur eine Idee.“ Bevor die Partei zur Wahl zugelassen wird, müsste Herzog allerdings etwas machen, was er inzwischen sehr gut kennt: Unterstützungsunterschriften sammeln. HEI Foto: dpa

neuwahlen-berlin.de