BRAINSTORM

Wenn in der Politik über Integration geredet wird, wird einem mitunter Angst und Bange, auch (oder gerade), wenn das Ganze mit dem Zusatz „Integration als Chance“ versehen ist. Andererseits hat sich der Katholik Armin Laschet als CDU-Integrationsminister von Nordrhein-Westfalen durchaus auch positiv hervorgetan. Sein einschlägiges Buch zum Thema heißt „Die Aufsteigerrepublik: Zuwanderung als Chance“, hat aber weit weniger Schlagzeilen gemacht als das von SPD-Mann Thilo Sarrazin. Am Montag kommt Laschet um 19 Uhr ins Bildungswerk der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in der Martinistraße 25.

Kommen wir zur Wirtschaftspolitik. Dass der Kapitalismus auf stetes Streben nach Wachstum ausgelegt ist, damit aber unsere aller Lebensgrundlagen in Gefahr bringt, hat sich schon ein bisschen herumgesprochen. Trotzdem können viele sich eine „Wirtschaft ohne Wachstum?“ nach wie vor schlecht vorstellen. Einen Versuch in diese Richtung unternimmt am Montag Ralf Becker um 19.30 Uhr in der Villa Ichon am Goetheplatz (Raum 5) im Auftrag von attac. Becker ist bekannt durch Mitarbeit im Nachhaltigkeitsrat, beim Club of Rome und bei der Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung. Er sieht in der Geld- und Zinswirtschaft den treibenden Wachstumsmotor und den Grund für die fortlaufende Vermögensumverteilung.

Aus der Vielzahl an Veranstaltungen zum Jahrestag der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 sei an dieser Stelle noch auf die folgende verwiesen: Um 20.30 Uhr gibt es für umsonst eine Lesung mit Esther Bejarano nebst Musik von Coincidence und Microphone Mafia im Kioto im Kulturzentrum Lagerhaus. Bejarano, heute 85 Jahre alt, wurde während des Nationalsozialismus als Jüdin verfolgt und überlebte das KZ Auschwitz-Birkenau, da sie im Lagerorchester als Akkordeonspielerin eingesetzt wurde. Sie liest aus aus ihrer Biographie „Wir leben trotzdem“. mnz