Psychologische Hilfe für Azubis

Vom Job enttäuschte Lehrstellen-Abbrecher sollen künftig mit psychologischer Unterstützung vor einer zweiten Fehlentscheidung bei der Berufswahl bewahrt werden. Ein entsprechendes Projekt für Schleswig-Holstein haben die Bundesagentur für Arbeit, das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammer (IHK) gestern in Kiel vorgestellt. Rund 2.500 Lehrlinge im Norden hielten nicht durch, das sei in etwa einer von 20. Ein häufiger Grund sei die falsche Berufswahl, sagte Minister Dietrich Austermann (CDU). Die intensive Betreuung mit psychologischen Beratungsverfahren soll Abbrechern helfen, Fähigkeiten und Neigungen besser einzuschätzen und somit die Zahl der möglicherweise folgenden Abbrüche senken.

Nach einer Schulung der Mitarbeiter sei zunächst die Betreuung von 140 Problemfällen geplant, sagte der Chef der Arbeitsagentur-Direktion Nord, Jürgen Goecke. „Die Frage ist: Wie gelingt es uns, jugendliche Abbrecher zurück ins System zu führen?“ Besonders hohe Abbrecher-Raten gebe es im Friseurgewerbe und der Gastronomie. Goecke, Minister Austermann und IHK-Chef Hans Heinrich Driftmann appellierten an Unternehmen, weitere Lehrstellen zu schaffen. Zwar sei die Zahl der Ausbildungsplätze im Norden um 3,7 Prozent auf mehr als 17.500 gestiegen. Zugleich habe sich auf Grund geburtenstarker Jahrgänge die Zahl der Bewerber aber ebenfalls erhöht. Sie sei um das Doppelte gestiegen. DPA