Mein Körper gehört mir“ – einst eine Forderung der Frauenbewegung, skandiert auch auf Demonstrationen zum Internationalen Frauentag am 8. März. Kein Mann, kein Staat sollte sich anmaßen, den Körper einer Frau zu beherrschen. Abtreibung, sexualisierte Gewalt, Ungleichbehandlung – das trieb die Frauen damals um und ist heute nicht weniger aktuell. Eine ganz neue Studie belegt: Jede dritte Frau in der EU wurde schon einmal Opfer sexueller Gewalt. Jede Dritte: eins, zwei, die, eins, zwei, die.

An diesem Frauentag jedoch wollen wir der Lust frönen, wir wollen Frauen zeigen, die ihren Körper lieben, wie den anderer auch. Aber ach, wenn Frauen über Sex sprechen – ja, was dann?

Wenn Frauen über Sex sprechen, steht immer im Raum, dass ihr Sex irgendwie verborgen ist, gesucht werden muss, verdeckt ist und nicht benennbar. Wenn sich Frauen dann doch offenbaren – anonym zumeist –, und es klingt lediglich wie ein mittlerer Porno, dann wirkt das wiederum unecht. Feministisch unkorrekt. Da wollten wir durch.

Wir sind auf die Suche gegangen. Wie sprechen Frauen über Sex, wie erleben sie ihn? Und wie spiegelt sich in ihren Erfahrungen die Gesellschaft ihrer Zeit – über Generationen und Kulturen hinweg. Es braucht nicht die Frau als Opfer, denn selbst in der Lust zeigt sich: Sex ist politisch!

Mit den folgenden zwölf Seiten in der sonntaz wollen wir anregen und aufregen. Und wir laden Sie ein, sich Ihre ureigensten Gedanken zum Internationalen Frauentag zu machen.

IHRE FRAUENREDAKTEURINNEN
UND IHRE SONNTAZ-REDAKTION