Staatsanwaltschaft ermittelt nach Gülleflut

LECK Nach dem Austritt von zwei Millionen Litern Gülle in Brokenlande besteht nun der Verdacht, dass das Grundwasser verunreinigt wurde

Nach dem Austritt von rund zwei Millionen Litern Gülle aus einer Biogasanlage in Brokenlande (Kreis Segeberg) hat die Kieler Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. „Es besteht der Anfangsverdacht der Gewässerverunreinigung“, sagte ein Sprecher am Dienstag. Derzeit sei aufgrund erhöhter Werte davon auszugehen, dass dort Gülle ins Grundwasser gelangte. Möglicherweise handele es sich dabei allerdings bereits um eine Altlast.

Zwei Dekra-Sachverständige untersuchten den Vorfall. „Wir prüfen auch, ob die Anlage dem Stand der Technik entspricht“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Unterdessen laufen die Aufräumarbeiten. Es müssten schätzungsweise knapp 2.300 Kubikmeter Aushub entsorgt werden, sagte Anlagenbetreiber Christian Saul. Dieser werde auf umliegende Felder verteilt, die keine direkte Wasseranbindung haben. Möglicherweise werde ein Teil auch auf dem Gelände gelagert. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich rund zehn Tage dauern.

Am Samstag war an einem Behälter der Anlage ein Ventil abgerissen. Rund 200 Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, das Leck zu schließen. In dem Behälter befanden sich insgesamt etwa vier Millionen Liter Gülle. Der Großteil der ausgelaufenen Gülle landete in einer 1,5 Hektar großen Auffangfläche. Ein kleiner Teil floss durch eine alte Drainage in einen Bach.  (dpa)