Dioxin-Prozess geplatzt

TIERFUTTER Nach einem Befangenheitsantrag muss die Richterin ausgewechselt werden

VECHTA dpa | Der deutschlandweit erste Prozess nach dem Skandal um Dioxin in Futtermitteln ist geplatzt. Ein Richter des Amtsgerichts Vechta erklärte eine Kollegin für befangen, die die Vorsitzende Richterin in dem Verfahren ist. Nun muss der Prozess neu aufgerollt werden.

Dem Befangenheitsantrag wurde stattgegeben, weil die Richterin in der Verhandlung am 17. Januar in Richtung Verteidiger und Angeklagte gesagt habe, diese würden sowieso in Berufung gehen. Den Exmanagern wird vorgeworfen, ihren Kunden eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für ihr Futter ausgestellt zu haben, obwohl sie bereits von einer Dioxinbelastung wussten. Beide bestreiten die Vorwürfe.

Der Skandal war Ende 2010 bekannt geworden. Eine Firma aus Schleswig-Holstein hatte verunreinigtes Futterfett verkauft. Zwei ehemalige Geschäftsführer stehen wegen Verstößen gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch vor Gericht.