Das war erst der Anfang!

GHANA Sie sind nicht länger irgendwer, Kevin-Prince Boateng und seine Ghanaer. Ihr Fußball, ihr Talent, ihre Jugendlichkeit, ihre Professionalität lassen hoffen. Die nächste WM kommt. 2014. In Brasilien. Garantiert mit Ghana

Nach der WM ist vor der WM. Natürlich war das Ausscheiden Ghanas im Viertelfinale gegen Uruguay dramatisch, traurig, niederschmetternd. Aber die Tränen auch der Spieler mögen getrocknet sein, denn jetzt wartet eine glänzende, Experten sagen sogar: furiose Zukunft auf diese Mannschaft. An der kann auch ein in letzter Spielminute verschossener Elfmeter nichts ändern. Bei einem Schuss, der um zehn Zentimeter sein Ziel verfehlt, ist eine gehörige Portion Zufall im Spiel. Nicht aber beim Erfolg der Black Stars.

Seit Jahren stellt der ghanaische Fußballverband bei Juniorenweltmeisterschaften exzellente Mannschaften, die auch Titel gewinnen, zum letzten Mal im vorigen Jahr die U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten. Kontinuität, Seriosität und Struktur in der Verbandsarbeit – das unterscheidet den ghanaischen Fußball von dem vieler anderer Länder auf dem Kontinent. Und das lässt für die nächsten Jahre viel erwarten. Dabei ist die blutjunge Mannschaft auch heute schon so gut.

Vor einem knappen halben Jahr standen Andre Ayew, Anthony Annan, Kwadwo Asamoah & Co schon im Finale des Afrika-Cups; sie unterlagen nur knapp gegen Ägypten. Für die Weltmeisterschaft qualifizierten sich die in eigener Sache anspruchsvollen Männer souverän, unangefochten – und jetzt verpassten sie den Einzug ins WM-Halbfinale lediglich um Weniges.

Von Zufall keine Spur, es ist die Qualität, die sich hier durchsetzt – auch weil es wie in der DFB-Auswahl ein Miteinander gibt. Mit spielerischer Reife, nie zerfallender Ordnung, hochklassigen Einzelkönnern, einem kollegialen Teamspirit und fast ohne die Hilfe ihrer Altstars wie beispielsweise Michael Essien oder Stephen Appiah.

„Die Mannschaft hat eine aufregende und strahlende Zukunft vor sich, und das ist die Hauptsache für den ghanaischen Fußball“, sagt auch der serbische Trainer Milovan Rajevac. „Es gibt viele gute junge Spieler, sodass der Kern für das Team 2014 schon steht. Sie haben das Potenzial, Großes zu erreichen.“ Die Black Stars, sie werden leuchten.

DOMINIK WEHGARTNER