Neue Heimat

Eicke Weber: Neuer Chef des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg kehrt aus USA zurück

Der 56-jährige Physiker Eicke Weber wird ab Juli die Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg übernehmen. Seit 1983 lehrt er Materialwissenschaften an der Berkeley University in Kalifornien, wo er als Assistent anfing und 1991 Professor wurde. Seine universitäre Ausbildung absolvierte Weber in Köln.

Seine Rückkehr nach Deutschland ist insofern folgerichtig, weil er sich in den vergangenen Jahren sehr dafür engagiert hatte, die Abwanderung von Topwissenschaftlern aus Deutschland zu stoppen. Aus diesem Grund hatte er im Juni 2003 in San Francisco die German Scholars Organization (GSO) mitgegründet, deren Ziel es ist, gute Forscher wieder nach Deutschland zu bringen. Weber ist heute Präsident der GSO. Der Wochenzeitung Die Zeit hatte Weber seine Aktivitäten einmal damit begründet, dass er sich nach wie vor dem deutschen Bildungssystem verpflichtet fühle, das ihm ein kostenloses Studium ermöglicht habe.

Weber begründete seine Entscheidung, künftig das größte europäische Solarforschungsinstitut zu leiten, mit der Dynamik der Solarbranche und dem Reiz, der von ihr auch für die Forschung ausgehe. „Da ist Musik drin“, sagte er jüngst dem Spiegel. Im Photovoltaikbereich seien in Deutschland bereits mehr als 25.000 Stellen entstanden.

Als ausgewiesener Halbleiterexperte – zumal mit seine Arbeitsschwerpunkt Silizium – gilt Weber als eine Idealbesetzung, um das wissenschaftlich hoch angesehene ISE im fortschreitenden Solarboom der kommenden Jahre noch weiter voranzubringen. Eines seiner Hauptziele sei es, auch das „schmutzige Silizium“ für die Photovoltaik nutzbar zu machen, sagt Weber. Gelinge es, mit deutlich geringeren Reinheitsgraden zu arbeiten, werde „die Solarbranche einen gewaltigen Satz nach vorn machen“.

BERNWARD JANZING