Neue Trasse

KLIMA Schwarz-Grün Altona: Fernwärmeleitung könnte durch den Schellfischtunnel führen

Der Tunnel diente einmal dazu, Fische aus dem Hafen zum Altonaer Bahnhof zu transportieren

Der brachliegende Schellfischtunnel könnte für die Fernwärmeleitung des Kohlekraftwerks Moorburg verwendet werden. Das will die schwarz-grüne Koalition in Altona am Donnerstag in der Bezirksversammlung beantragen. Der Energiekonzern Vattenfall, Bauherr und Betreiber des Kraftwerks, ist bereits dabei, diese Variante zu prüfen.

Die bisherigen Pläne für eine Fernwärmeleitung im Verlauf der Holstenstraße sind am Protest der AnwohnerInnen und des Umweltverbandes BUND gescheitert. Das Oberverwaltungsgericht gab Ende Februar dem BUND recht: Die Stadt hätte die Umweltverträglichkeit des Baus in einem Planfeststellungsverfahren überprüfen müssen.

Vattenfall bereitet jetzt ein Planfeststellungsverfahren vor. Dieses sieht vor, dass Alternativen erörtert werden. „Wir sind schon seit einiger Zeit dabei, diese Möglichkeit zu prüfen“, sagt Vattenfall zum Thema Schellfischtunnel.

Dieser diente einmal dazu, Fische aus dem Hafen zum Altonaer Bahnhof zu transportieren. Er erstreckt sich vom Elbhang unterhalb des Rathauses bis zu dem Bahnhof. Pläne, hier eine schnelle Bus- oder Bahnverbindung zwischen dem Elbufer und Altona einzurichten, zerschlugen sich. „Kabel und Rohre hätten darin durchaus Platz“, finden GAL und CDU. „Auch wenn Kohle-Fernwärme prinzipiell klimapolitisch äußerst kritisch“ zu sehen sei, könne eine Leitung hier Mensch und Natur schonen.

Vattenfall hält eine Leitung im Tunnel selbst für unproblematisch. Technisch schwierig sei die Anbindung südlich der Elbe, weil dort die Kläranlage liege und ein neuer Containerterminal gebaut werden solle. Die Baubehörde spricht von einer „kreativen Idee“. Sie habe die Pflicht, die von Vattenfall beantragte Planung zu bearbeiten. Ob die Behördenleitung Kohle-Fernwärme wolle, sei eine andere Frage. GERNOT KNÖDLER