Eine Gedenkstätte für Trostenez

SHOAH Am Ort des ehemaligen Vernichtungslagers Trostenez bei Minsk soll eine Gedenkstätte für die dort ermordeten Jüdinnen und Juden gebaut werden. Auch Bremen leistet dafür finanzielle Unterstützung

Im Wald von Blagowschtschina, nahe der Stadt Minsk, wurden während des Zweiten Weltkriegs 150.000 Menschen von Deutschen ermordet und verscharrt, darunter 540 in das anliegende Vernichtungslager Trostenez verschleppte Jüdinnen und Juden aus Bremen. Heute erinnert nur noch ein kleiner Gedenkstein an dieses Verbrechen.

Aber das soll sich nun ändern: Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund (IBB) arbeitet gemeinsam mit jüdischen Gemeinden und anderen gesellschaftlichen Vertretern an einer Gedenkstätte als Erinnerungs- und Versöhnungsort.

Am Mittwoch empfing Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) VertreterInnen des Projekts im Rathaus. Denn Bremen und die fünf anderen deutschen Städte, aus denen Deportationszüge nach Trostenez fuhren, unterstützen den Bau mit je 25.000 Euro. Dazu kommen weitere Gelder von Stiftungen und anderen öffentliche Einrichtungen. Die Stadt Minsk nahm das Mahnmal für die aus Deutschland und Österreich Deportierten in ihre Denkmalplanung auf, nachdem sichergestellt war, dass Deutschland sich finanziell beteilige. Auch für private UnterstützerInnen wurden Spendenkonten eingerichtet.

Die Anlage der Gedenkstätte solle die „Dimensionen des Hasses“ räumlich erfahrbar machen, erläutert Galina Lewina von der Geschichtswerkstatt Minsk das Projekt: Entlang stilisierter Eisenbahnwaggons folgen die Besucher dem „Weg des Todes“, wo Skulpturen die „auf dem Kopf stehende Welt“ symbolisieren. Am Ende des Pfades befanden sich die Massengräber.JAN-PAUL KOOPMANN