Binationale Bühne

An diesem Wochenden finden wieder Deutsch-Türkische Theatertage an der Bochumer Ruhr-Universität statt

Stambul liegt im Ruhrgebiet. Mitten in Bochum. 2002 initiierte das Ensemble „theater getürkt“, eine nichtorganisierte Gruppe von theaterbegeisterten Studenten, dort die ersten Türkischen Theatertage an der Ruhr-Universität. Ab morgen finden sie als „BO-Stambul 06“ zum fünften Mal auf der Studiobühne des Musischen Zentrums statt.

Zur Eröffnung gibt es nach Sektempfang und kulinarisch türkischen Kleinigkeiten ausgerechnet „not“, ein Bi-nationales Theaterstück. Doch der Titel hat in beiden Sprachen eine unterschiedliche Bedeutung: Im Deutschen eben als in „Not“ geraten, im Türkischen steht er für „Randbemerkung“ oder „Notiz“. In dem zweisprachigen Stück geht es um emotionale Ausnahmezustände. Die Figuren durchleben eine Störung ihres Alltags und geraten in eine kurzzeitige Überforderungsituation. Eine Kooproduktion mit dem türkischen Tiyatro Anadolu aus Eskisehir, das dem dortigen Staatlichen Konservatorium der Anadolu Universität für Bühnenkunst angeschlossen ist und Günfer Çölgeçen aus Bochum. Der Abend des ersten Festivaltages bietet live Jazz Musik und orientalisch Klänge vom Ertugrul Coruk „Trio“ (Saxofon, Querflöte) im KulturCafé. Der Saxophonist entführt in das weite Reich anatolischer Volkweisen und orientalischer Rhythmen, also in eine etwas andere Jazzwelt.

Zum Festival-Abschluß am Sonntag gastiert erstmalig das Staatstheater Instanbul mit dem sprachlosen Stück „ Sersemler Evi“ (“Fools House“) in den Bochumer Kammerspielen. PEL

11. bis 14. Mai 2006Infos: www.theater-getuerkt.de