Kein Tanz, kein Open Air

PRODUKTTEST Der Gettoblaster fürs Smartphone verspricht Party to go. Aber er klingt hohl

Blechern, sagt die eine. Der andere ist die Hoffnung: Er wippt mit dem Fuß. Nee, falsch. Er tippt. Links. Pause. Rechts. Pausepause.

Und? Wie findest du’s?

Was? Dreh mal leiser.

(Wo ist hier der Regler?)

WIE FINDEST DU’S?

(Regler gibt es nicht?)

BLECHERN.

Boom Boom Go. Dieses Gerät, ein Lautsprecher, so hoch wie ein Smartphone und etwas breiter, betrieben mit Batterien oder USB-Kabel, heißt Boom Boom Go! Und dann knallt der Soundcheck nicht?

Irgendwie sollte das Ding doch Konfetti regnen lassen, Nebelmaschinen anwerfen, Glas sprengen, Wolken lila färben, Glühwürmchen und Sternschnuppen in die Nacht tupfen, Menschenaugen in gelb-rote Spiralen verwandeln. Solche Sachen. „Damit machen Sie jede U-Bahn zur Tanzfläche und jeden Park zum Open Air!“ Verspricht: der Hersteller. Und auf die Frontseite des Lautsprechers ist ein Gettoblaster gedruckt. Verspricht: die Neunziger, Harlem, Detroit, Seattle, F***, B**** und Männer mit dröhnenden Tunes auf der Schulter. Yo.

Vielleicht lag die Explosionslosigkeit bloß an der Musikwahl? Der Bravo-Hits-19-Hit „Tamagotchi“ kam halt nicht gut an. Bei Bon Iver und Piaf wurde gegähnt.

Bleibt nur Rap. Kabel rein (übrigens MP3-Player-, Smartphone- und PC-kompatibel). Gerät an. Snoop. Doggy. Dog.

WIE FINDEST DU’S?

Da! Menschliche Gefühlsregung. Einer wippt mit dem Kopf. Immerhin. Ein bisschen.

ANNABELLE SEUBERT

Boom Boom Go: Lautsprecher für Smartphones, 29,95 Euro, über donkey-products.com