Wir schalten Ihre Anzeigen frei!

Seit fast zwei Jahren wird Reklame auf Fotos im taz-Ressort Leibesübungen verpixelt, also unkenntlich gemacht. Die Verpixelung ist mittlerweile zu einem Markenzeichen der Leibesübungen geworden. Die Sportredaktion ist der Meinung, dass parasitäre Werbung im Sportteil einer Zeitung nichts zu suchen hat, jedenfalls nicht in der taz.

Gemeint ist das kostenlose Abdrucken von Werbeinhalten, für die die taz keinen Cent bekommt. Das ist nicht nur widersinnig, das widerspricht auch ökonomischen Grundsätzen. Oder anders: Wären Unternehmen wie Bayer, Adidas oder Siemens bereit, in Firmenblättern oder auf Kongressen kostenlos Werbung für die taz zu machen? Eben. Doch damit ist jetzt Schluss. Für eine Woche. Sieben Tage lang zeigt die Sportredaktion der taz Fotos ohne verpixelte Trikot- oder Bandenwerbung.

Was das soll? Ganz einfach: Wir behandeln in dieser Woche Sportfotos wie Werbeanzeigen und stellen den Profiteuren, also der Telekom, Red Bull oder VW Rechnungen für ihre in die taz eingeschleuste Reklame zu. Wir orientieren uns dabei an den üblichen Anzeigenpreisen der taz.

Bis jetzt dürfen Unternehmen in fast allen deutschen Zeitungen via Sportfoto kostenlos inserieren. Es wird von den Redaktionen und Verlegern geduldet. Was sich hier eingebürgert hat, ist nichts anderes als Werbepiraterie von Firmen, die sich das leisten können.ANDREAS RÜTTENAUER MARKUS VÖLKER