Ruhe vor quiekenden Kindern

PRODUKTTEST Der wasserdichte MP3-Player von Sony versetzt Schwimmer in Trance

Ich dachte immer, Schwimmen sei der perfekte Sport. Wenn ich dazu Musik hören könnte, um andere Geräusche auszuschalten. Das Gequieke der Kinder, wenn sie auf der Rutsche sitzen und in Richtung Wasser sausen. Oder das dumpfe Klatschen, wenn eine flache Hand den Plastikvolleyball trifft. Im Fitnessstudio erfüllt mein smartes Telefon diese Funktion. Und unter Wasser? Irgendwann habe ich diesen wasserdichten MP3-Player von Sony entdeckt: Die Kopfhörer sehen aus wie große Hörgeräte, sie sitzen mit Gummiaufsätzen ziemlich fest im Ohr und sind hinter dem Kopf durch ein Plastikband miteinander verbunden. Bis zu vier Gigabyte Musik passen auf den Player. Mit einem USB-Anschluss lässt er sich an den Computer anschließen – relativ idiotensicher. Dann rein ins Ohr, drei Sekunden auf den Startknopf rechts drücken – und über die Play-Taste loslegen. Es gibt eine Shufflefunktion, die die Reihenfolge der Lieder wild durcheinandermixt, eine Vor- und eine Zurück-Taste. Alles ganz einfach und auch während des Schwimmens zu bedienen. Nicht immer trifft man gleich den richtigen Knopf am Ohr, der Player ist klein, meine Finger nicht so. Aber am Ende habe ich das gehört, was ich hören wollte. Und wirklich nur das. Kein Kindergekreische, kein Geplantsche, gar nichts. Nur die Musik. Ich weiß jetzt, dass ich zu „Get Lucky“ von Daft Punk schneller schwimme als zu „Heart of Stone“ von Jonathan Jeremiah, aber langsamer als zu „Pray“ von Take That. Und ganz am Ende, wenn ich eigentlich schon nicht mehr mag und die letzten zwei Bahnen ein bisschen mühsam werden, dann drücke ich so lange auf die Vor-Taste, bis „Mr. Brightside“ von The Killers kommt. Dann schwimmt es sich fast von allein.

Was mit dem MP3-Player nicht geht, obwohl er bis zwei Meter wasserdicht ist: Arschbomben machen oder mit dem Kopf voraus ins Wasser springen. Und mitsingen – das leider auch nicht. STEFFI DOBMEIER