Jugendquäl-Einrichtung im Kreuzfeuer

HAASENBURG Landtag will sich einschalten. Kritik an Staatsanwaltschaft

BERLIN taz | Für die umstrittene Jugendhilfe-Einrichtung Haasenburg in Brandenburg wird es eng. Auf Antrag der beiden Regierungsparteien SPD und Linke soll im Eilverfahren eine Sondersitzung des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport tagen. Ausschussvorsitzender Torsten Karause forderte Aufklärung darüber, „welche Maßnahmen eingeleitet werden“. Er betonte, „wenn das alles wahr ist, muss die Haasenburg geschlossen werden“. Die taz hatte berichtet, dass in dem Heim Jugendliche gequält werden. Unterdessen belegen Recherchen, dass die Staatsanwaltschaft Cottbus in drei Fällen von ehemaligen Heimkindern über Missstände informiert wurde. Die Ermittlungen wurden jedoch stets wieder eingestellt. Die Berichterstattung der taz gebe keinen ausreichenden Ermittlungsansatz, sagte Oberstaatsanwältin Petra Hertwig. Es sei „nicht die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, nach Straftaten zu suchen“. Der Linke-Landtagsabgeordnete Jürgen Maresch nannte die „Untätigkeit“ der Staatsanwaltschaft einen „Skandal“.

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