BENGAL-TIGER
: Weißes Fell durch Punktmutation

PEKING | Der Austausch eines einzigen Bausteins der DNA lässt das Fell von Tigern weiß werden. Die Punktmutation betreffe ausschließlich die Pigmentierung; die Tiere seien ansonsten gesund und überlebensfähig, schreiben Forscher aus China und Südkorea im Fachjournal Current Biology. Die weißen Tiger sind eine sehr seltene Variante des Bengal-Tigers (Panthera tigris tigris), auch Königstiger genannt. Sie haben ein weißes statt orangenes Fell. Allerdings sind weiße Tiger keine vollständigen Albinos, was sich auch daran zeigt, dass ihr Fell mit dunklen Streifen gezeichnet ist. Weiße Tiger haben blaue Augen, eine rosa Nase und rosa Ballen unter den Tatzen. Die genetische Veränderung, die zu dem weißen Fell führt, wird rezessiv vererbt: Beide Eltern müssen die Mutation besitzen, damit sie beim Nachwuchs zum Tragen kommen kann. Diese genetische Veränderung habe seit vielen Jahrhunderten schon in freier Wildbahn bestanden, schreiben die Forscher. Sie sollte als Teil der genetischen Vielfalt angesehen werden, die es zu erhalten gelte. Die gesundheitlichen Probleme, unter denen weiße Tiger heute litten, habe sehr wahrscheinlich der Mensch durch die anhaltende Inzucht provoziert. (dpa)