Landwirte sind dem „Grünen Band“ nicht grün

NATURSCHUTZ Ein gemeinsames Projekt Hessens, Niedersachsens und Thüringens sorgt für Protest

Landwirte in Südniedersachsen machen mobil gegen ein geplantes länderübergreifendes Naturschutz-Projekt. Gegen das „Grüne Band Eichsfeld-Werratal“ hat der Kreisbauernverband Göttingen für morgen zu einer Demonstration in Duderstadt aufgerufen. Bereits heute wollen die Sielmann-Stiftung, der BUND und die beteiligten Ministerien der Länder Niedersachsen, Thüringen und Hessen – ebenfalls in Duderstadt – über den aktuellen Planungsstand informieren.

Die Landwirte wollen das Schutzgebiet in der vorgesehenen Größe von 31.000 Hektar verhindern. Alleine in Niedersachsen gebe es Eigentümer und Bewirtschafter mit zusammen 4.000 Hektar Fläche, die nicht wollen, dass ihre Äcker zum Schutzgebiet werden, teilte der Kreisbauernverband mit. Man befürchte massive Nachteile und finanzielle Verluste.

Das geplante Schutzgebiet entlang eines 130 Kilometer langen Abschnitts der früheren innerdeutschen Grenze läge auf dem Gebiet der Landkreise Göttingen, Osterode, Eichsfeld und Werra-Meißner. Der frühere Grenzstreifen und angrenzende Biotope sind Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Der Bund, die Länder Niedersachsen, Thüringen und Hessen sowie die Sielmann-Stiftung finanzieren das Projekt mit rund elf Millionen Euro. Das Bundesamt für Naturschutz geht davon aus, dass das „Grüne Band Eichsfeld-Werratal“ zwischen Harz, Hainich und hessischem Bergland eine zentrale Drehscheibe des geplanten Waldverbundes werden kann.  (dpa)