Kommentar: KLAUS WOLSCHNER zu Anwalt Popal
: Der Engel der Opfer

Wenn man den Bremer Anwalt Karim Popal über die Opfer des Luftangriffes auf einen Tankwagen in Kundus reden hört, dann kann es keine Zweifel geben an seinem sozialen Engagement. Er stammt aus Afghanistan, spricht die Sprache der Menschen um Kundus – in bessere Hände können Verhandlungen um Hilfe für die Opfer nicht gelegt werden.

Was will der korrekte Kurnaz-Anwalt Bernhard Docke ihm dabei helfen?! Schafft Popal seine Arbeit nicht? Da hätte es andere Hilfskräfte gegeben. Es geht um Popals Glaubwürdigkeit – und da ist die Schützenhilfe des seriösen Docke wichtig, der sich sogar vor dem Verteidigungsausschuss des Bundestages Respekt verschafft hat. Auf der gestrigen Pressekonferenz sprang Docke immer genau da ein, wo Popal ins Stottern kam: Passt die Art, wie er in Kundus geredet hat, zu dem Image, mit dem er sich hier verkauft? Immerhin wurde – digitale Technik sei Dank – in Kundus auf Video mitgeschnitten, wie Popal redete. Wenn er nun behauptet, Report Mainz sei auf eine grob falsche Übersetzung hereingefallen, ist das mutig. Im Zweifelsfall muss Report den O-Ton ins Netz stellen, damit alle Welt sieht, wer hier lügt.

Als Anwalt darf Popal den Taliban nach dem Munde reden, wenn er in Kundus Mandanten sucht. Aber in der Rolle als Engel der Opfer ist er dann hierzulande nicht mehr glaubwürdig.

Bericht Seite 21