Keine US-Soldaten an den Golf von Aden

KAMPF GEGEN DEN TERROR Präsident Obama und General Petraeus wollen kein Militär in den Jemen oder nach Somalia schicken. Die Regierung in Sanaa lehnt eine amerikanische Truppenpräsenz in ihrem Land ab

WASHINGTON dpa | US-Präsident Barack Obama hat bekräftigt, dass die USA keine Soldaten in den Jemen oder nach Somalia senden wollen. Die Grenzregion zwischen Afghanistan und Pakistan bleibe das Zentrum der Aktivitäten von al-Qaida, betonte Obama nach am Sonntag veröffentlichten Auszügen aus einem Interview des Magazins People.

Der Präsident räumte zugleich ein, dass der Ableger von al-Qaida im Jemen „ein ernsteres Problem“ geworden sei. Er schließe in einer so komplexen Welt niemals eine Möglichkeit aus. Vordringlich sei aber, in einem längeren Prozess „die Herzen und Köpfe der einfachen Leute zu gewinnen und diese gewalttätigen Extremisten zu isolieren“. Mit Blick auf den Widerstand im Jemen gegen eine US-Militärpräsenz fügte er hinzu: „Wie wir uns in der Welt darstellen, die Botschaft, die wir an die islamischen Gesellschaften in der Welt senden […], bleibt außerordentlich wichtig.“

In Ländern wie dem Jemen und Somalia sei es am effektivsten, mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten. Nach dem fehlgeschlagenen Flugzeug-Anschlag von Detroit zu Weihnachten war bekannt geworden, dass der verhinderte Attentäter im Jemen Kontakte zu al-Qaida hatte.

Auch der für die Region zuständige US-General David Petraeus sprach sich gegen US-Soldaten im Jemen aus. Die jemenitische Regierung habe klargemacht, dass sie keine amerikanischen Truppen in ihrem Land wünsche, sagte der General am Sonntag dem US-Fernsehsender CNN. Statt eigene Truppen zu entsenden, würden die Vereinigten Staaten die jemenitischen Behörden im Kampf gegen Terroristen unterstützen. Laut Petraeus will die US-Regierung entsprechende Zuschüsse auf mehr als 150 Millionen US-Dollar (103 Mio. Euro) verdoppeln. Auch Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate hätten ihre Hilfen aufgestockt.

Laut CNN bestätigten US-Behörden, dass sie dem Jemen Geheimdienstinformationen über Al-Qaida-Ziele zur Verfügung gestellt haben. Sie wollten aber nicht sagen, ob das Material vom US-Militär stammt.