Grüne: Schulen nicht den Ländern überlassen

Bildungssenator Willi Lemke (SPD) will von „niederschmetternden“ Ergebnissen bei der PISA-Studie nichts wissen

Bremen taz ■ Die Tabellen sind eindeutig, ihre Aussage über den Bildungsstand der Bremer SchülerInnen: schlecht. Das Bremer Bildungssystem, da waren sich die Bürgerschaftsabgeordneten in der aktuellen Stunde zu den Konsequenzen aus PISA gestern einig, müsse besser werden. Von „Katastrophe“, „niederschmetterndem“ Ergebnis und „Skandal“ aber will Bildungssenator Willi Lemke (SPD) nichts wissen. „Das wird der guten Arbeit an unseren Schulen nicht gerecht.“

Dass die Bremer SchülerInnen im Vergleich zum letzten PISA-Test vor zwei Jahren bereits besser abgeschnitten hätten, das sei „kein Erfolg unserer Bildungspolitik“, räumte Lemke ein, sondern „weil wir den Schulen vermittelt haben: ‚Es geht auch um die Ehre unseres Landes.‘“ 2006 würden die Ergebnisse abermals besser liegen, prophezeite er – wenn auch noch lange nicht im Mittelfeld: „Das geht gar nicht.“

Grünen-Bildungspolitikerin Anja Stahmann wollte sich damit nicht abspeisen lassen. Die große Koalition habe „seit sie regiert nicht richtig umgesteuert“, stecke zu viel Geld in die weiterführenden und zu wenig in die Grundschulen und Kitas. Untragbar sei zudem der Plan von CDU und SPD, die Bildungspolitik zur alleinigen Sache der Länder zu machen. Nötig seien bundeseinheitliche „verbindliche Bildungsziele“, alles andere „bildungspolitische Kleinstaaterei“.

sim