Was tun in Hamburg?
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Di, 11.8., 20 Uhr, Abaton-Kino

Unverhohlene Kritik

Nach der Premiere beim Filmfest in Cannes bekam sein Film „Manuscripts don‘t burn“ („Dastneveshtehaa Nemisoozand“) 2013 den Preis der Filmkritik – um ihn zu schützen, ohne seinen Namen preiszugeben. Zur Deutschlandpremiere in Hamburg im selben Jahr aber konnte der iranische Filmemacher und Künstler Mohammad Rasulof nicht kommen: Die Behörden genehmigten die Ausreise nicht.

 Denn der unter Geheimhaltung und zum Teil in Hamburg gedrehte Film kritisiert ganz unverhohlen die illegalen Machenschaften der Regierung und zeigt ohne plakative Effekte und deshalb umso beunruhigender den Alltag der Überwachung, Einschüchterung und Folter im Iran. Erzählt wird die Geschichte von Morteza und Khosrow, die in Teheran den Auftrag erhalten, einen Regierungskritiker zu liquidieren. Am Dienstag ist Mohammad Rasulof mit seinem Film im Abaton zu Gast.

ab Do, 13.8., Ateliergemeinschaft Elbinsel Kunst, An der Peutebahn

Open-Air-Kino

„Hauptsache Musik“ lautet das Motto der Open-Air-Kinoreihe des Vereins Insel-Lichtspiele. An acht Abenden sind auf einem verwunschenen Gelände im Gewerbegebiet unweit des S-Bahnhofs Veddel Filme rund um Musik zu sehen. Zum Auftakt wird am Donnerstag Michael Winterbottoms Spielfilm „24 Hour Party People“ über die Musikszene in Manchester – und besonders das Factory-Label – von den späten 1970er-Jahren bis 1997 gezeigt.

 Zu sehen sind außerdem unter anderem Wolfgang Bülds Bestandsaufnahme der Londoner Punk-Szene 1977 – die erste Punk-Doku überhaupt – Joel Katz‘ Filmporträt des antirassistischen Protestsongs „Strange Fruit“, Hannes Stöhrs Porträt des Techno-DJs Paul Kalkbrenner sowie Antonia Ganz‘ Dokumentation „Wir waren niemals hier“ über eine Tour der Berliner Band Mutter.

Mi, 12.8., + Do,13.8., Kampnagel

Trendumkehr

Die Klubkultur, entstanden in der queeren Subkultur, war immer ein Experimentierfeld jenseits von männlich-rockistischem Könnergehabe. In Bezug auf das Booking aber ist seit Jahren ein anderer Trend zu beobachten: Gerade mal ein Zehntel der gebuchten Acts sind Frauen.

 Das „Grrrlz Lab“ im Rahmen des Sommerfestivals auf Kampnagel will jungen Frauen unter der Anleitung erfahrener Künstlerinnen deshalb die nötigen Skills vermitteln, um selbst als DJ oder Veranstalterin Clubkultur aktiv mitgestalten zu können.

 Jede Teilnehmerin kann sich pro Tag einen der Workshops aussuchen, in denen es etwa um die Musikproduktion mit analogem Equipment, das Auflegen mit Vinyl und die dazugehörige Technik oder auch die Organisation von Partys geht. Zum Abschluss diskutieren unter anderem Xyramat, DJ Patex (Pudel) und Wiebke Pranz (Golem) über die Faktenlage in Hamburg, Visionen von Gleichstellung, Probleme, Pragmatik und feministische Strategien in der Klublandschaft .

 Wer mitmachen möchte, schickt eine Mail an sommerfestival@kampnagel.de. MATT