900 Jugendliche ohne Lehrstelle

Senat kann nicht garantieren, dass alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz bekommen, will aber im öffentlichen Dienst die Lehrstellen-Quote hoch halten

bremen taz ■ In Bremerhaven ist die Not am größten: 910 Jugendliche unter 25 Jahren sind dort noch ohne Ausbildungsplatz. Zwei Fallmanager und 13 Arbeitsvermittler kümmern sich darum, den jungen Menschen einen Job zu vermitteln. Auch in Bremen ist der Betreuungsschlüssel von 1:75 gewahrt, heißt es in einer Vorlage, die der Senat gestern beriet. Ziel bleibe es, „jedem Jugendlichen ein Angebot zu unterbreiten“. Das wird nötig sein, denn in der Senatsvorlage heißt es lapidar: „Die Unternehmen werden voraussichtlich nicht für alle Nachfrager Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen können.“

In den vergangenen Monaten war die Quote der arbeitslosen Jugendlichen fast unverändert hoch geblieben. Die Arbeitsagenturen und die Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales versuchen, dem mit Eingliederungsvereinbarungen zu begegnen. Vor allem soll Jugendlichen mit Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen der Erwerb eines Schulabschlusses ermöglicht werden. Die Verwaltung hat sich verpflichtet, auch weiter Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, die im Schnitt über der Quote in der freien Wirtschaft liegt.

Die Bürgerschaft hatte im Frühjahr beschlossen, dass bis zum Jahresende kein Jugendlicher unter 25 Jahren länger als drei Monate ohne Arbeit oder Ausbildung sein dürfe. Klar ist aber auch, dass sich bis 2009 immer mehr Jugendliche um einen Ausbildungsplatz streiten werden. Der Senat will weitere Programme auflegen, um bildungsbenachteiligte junge Menschen in Arbeit zu bringen. ky