Schwache Starke

IG Metall-Vize Berthold Huber ist in Bremen auf der Suche nach alter Stärke der Gewerkschaft

bremen taz ■ Das Bekenntnis zum Flächentarifvertrag ist für Berthold Huber Ehrensache. Zwar signalisiert der stellvertretende Vorsitzende der Industriegewerkschaft (IG) Metall gestern Nachmittag in Bremen Gesprächsbereitschaft über zeitlich befristete Öffnungsklauseln, allerdings nur „in solchen Fällen, wo es den Unternehmen schlecht geht“. Die „Atmungsmöglichkeit“ gelte für beide Seiten, die Arbeitgeber müssten bei flexiblen Verträgen Mitarbeiter an Gewinnen angemessen beteiligen.

Entlassungen wie bei DaimlerChrysler in Bremen, die zu Teilen auf einer „angenommenen Produktivitätsentwicklung“ beruhten, seien so nicht hinzunehmen. „Das sind reine Prognosen“, erklärte Huber am Rande einer Diskussionsveranstaltung im Gewerkschaftshaus. Die IG Metall habe den Vorteil, dass sie im Vergleich zu anderen Einzelgewerkschaften noch gut organisiert sei, auch wenn die Mitgliederzahlen rückläufig sind, denn, so Berthold Huber: „Die Gewerkschaft kann nur dort etwas durchsetzen, wo sie gut organisiert ist.“ ky