Ehre und Herausforderung

ZUWACHS Das Ensemble Resonanz spielt bald fest in der Elbphilharmonie. Das ist nicht zuletzt teuer

Sie bekommen eine Residenz, aber sie sind keine Fürsten: 18 Musiker waren es, die sich 1994 zum Ensemble Resonanz zusammenfanden und seither ohne festen Dirigenten zusammenarbeiten. Alte und Neue Musik, Klassik und Elektronik auch sucht das Ensemble zu verbinden. Seit 2014 nutzt es dafür neben der Laeiszhalle den eigenen „Resonanzraum“ im Feldstraßen-Bunker.

Im Januar 2017 kommt ein dritter Konzertort hinzu: Den kleinen Saal der dann eröffneten Elbphilharmonie werden die Musiker als „Residenz-Ensemble“ bespielen. Was bedeutet, dass sie dort mehr Konzerte geben als auswärtige Ensembles und zudem mitwirken bei den meisten Elbphilharmonie-Festivals. Das alles sei erfreulich, sagt Tobias Rempe, Geschäftsführer des Ensemble Resonanz. Er spricht auch von einem „schönen Spagat, der die Strahlkraft des Ensembles erhöht“.

Finanziell privilegiert ist das Ensemble dabei ebenso wenig wie das Residenzorchester, die NDR-Elbphilharmoniker. Beide müssen regulär Miete zahlen – und der kleine Saal im neuen Haus kostet dreimal so viel wie der in der Laeiszhalle.

Dass der Kartenverkauf des Ensembles diese Mehrausgaben nicht wird auffangen können, liegt nahe. Auch der Zuschuss seitens der Stadt, angehoben auf 500.000 Euro jährlich, deckt nur ein Viertel der Kosten. Als Konsequenz hat Rempe ein zehn Personen starkes „Sponsoren-Board“ sowie eine Stiftung ins Boot geholt.

Der teilweise Umzug in die Elbphilharmonie wird also ein Aufbruch „Into the Unknown“, ganz im Sinne des Mottos der gestern vorgestellten Herbstsaison. Neben poetischen Mottos – „Galaxy“ etwa oder „Epiphany“ – verrät man vorab nur, dass „einzigartige Solisten“ wie der Pianist Andreas Staier und die Geigerin Isabelle Faust bei den sechs „Resonanzen“-Konzerten spielen werden. Das genaue Programm soll eine Überraschung sein. PS

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