Beratung gesichert

Zwangsprostituierte können in Bremen auch zukünftig beraten werden. Sozialressort zahlt vorerst weiter

Bremen epd ■ Die Bremer Beratungsstelle für Zwangsprostituierte scheint vorerst gesichert. Die Sozialbehörde wolle das notwendige Geld weiterhin vorstrecken, sagte Referatsleiter Erhard Heintze am Mittwoch vor dem Bremer Rat für Integration. Nach einer Anschubfinanzierung durch die Bremische Evangelische Kirche wird das Projekt unter dem Dach des Vereins für Innere Mission derzeit aus dem Etat von Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) bezahlt.

Heintze hofft, dass die Ausgaben später durch beschlagnahmte Gewinne aus dem organisierten Verbrechen gedeckt werden können. Die Beratungsstelle hat laut Diakonie seit ihrer Gründung vor mehr als drei Jahren 32 Klientinnen geholfen. Den mehrheitlich osteuropäischen Frauen wurden sichere Unterkünfte sowie rechtliche und medizinische Hilfen vermittelt.

Die Betroffenen werden von Schleuserbanden unter Vorspiegelung seriöser Arbeitsangebote nach Deutschland gelockt und später unter Druck gesetzt. Die Zusammenarbeit mit der Polizei laufe sehr gut, berichtete Diakonie-Mitarbeiterin Angela Hesse dem Rat für Integration.

Vom 25. November bis 10. Dezember ist in Bremen laut Hesse eine Kampagne unter dem Motto „Männer setzen Zeichen“ geplant: Freier sollen darüber informiert werden, wie sie erkennen können, dass eine Frau unter Gewalt zur Prostitution gezwungen wird. Eine Telefon-Hotline soll dabei helfen, auch anonym Schritte gegen die Zwangsprostitution unternehmen zu können.