Sperrbezirk für Geflügel eingerichtet

Vogelgrippe In Schlewsig-Holstein sind bereits mehr als 240 tote Vögel gefunden worden. Ein Experte warnt vor der Ansteckungsgefahr für Nutzgeflügel und es gilt Stallpflicht im ganzen Land

Die Vogelgrippe in Schleswig-Holstein breitet sich weiter aus. Im Kreis Plön seien bereits an acht Seen tote Seevögel mit dem hochansteckenden Geflügelpest-Erreger H5N8 entdeckt worden, wie ein Kreissprecher am Mittwoch mitteilte. In zwei Seen im südlich angrenzenden Kreis Segeberg wurden ebenfalls tote Vögel gefunden. Allerdings stehen hier die Laborbefunde noch aus. Auch gibt es weitere Verdachtsfälle von Geflügelpest bei Wildenten aus dem nördlichen Nachbarkreis Rendsburg-Eckernförde.

Bis Mittwochnachmittag wurden etwa 240 tote Wildvögel gefunden, von denen die meisten mit dem Geflügelpest-Erreger H5N8 befallen waren. Die Woge vom Wochenende scheine aber abgeebbt zu sein, zuletzt seien nur noch vereinzelt tote Wildvögel gefunden worden, sagte ein Kreissprecher.

Um ein Überspringen der Geflügelpest auf Nutztierbestände zu verhindern, legte der Kreis ein Sperrgebiet drei Kilometer um die Prinzeninsel im Großen Plöner See fest. Die Bestände im Sperrbezirk müssen regelmäßig klinisch untersucht und es müssen Proben genommen werden. Zudem gelten strenge Hygieneregeln. Der Handel und Geflügelschauen sind untersagt. Behörden und Geflügelzüchter bemühen sich, ein Ausbreiten der Krankheit zu verhindern. So gilt eine Stallpflicht für Geflügel im ganzen Land.

Das nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) schätzt das Risiko einer Ansteckung von Nutzgeflügel mit dem H5N8-Virus als hoch ein. „Wir sehen eine Epidemie in der Wildvogelpopulation“, sagte Instituts-Präsident Thomas C. Mettenleiter. „H5N8 ist ein hochpathogener Erreger für Nutzgeflügel.“ Wenn der Erreger in der Wildvogelpopulation vorhanden sei, dann erhöhe sich die Gefahrensituation für Nutzgeflügel deutlich. „Der direkte und indirekte Kontakt zwischen Nutzgeflügel und Wildvögel sollte unterbunden werden“, so Mettenleiter. (dpa/taz)