Ein neuer Plan für Gleichberechtigung

Inklusion Die niedersächsische Kultusministerin stellt ein Konzept für eine pädagogische Weiterentwicklung an Schulen vor

Niedersachsen will die Inklusion an seinen Schulen organisatorisch und pädagogisch weiter voranbringen. Im kommenden Jahr werde unter anderem mit dem flächendeckenden Aufbau eines Beratungs- und Unterstützungssystems zur Umsetzung der inklusiven Schule begonnen, sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) am Donnerstag. Zudem sei ein neuer Erlass „Die Arbeit in der inklusiven Schule“ in Vorbereitung.

Das Konzept der Inklusion beschreibt eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann. Das geschieht unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit, Bildung und von eventuellen Behinderungen.

In Niedersachsen wurde die inklusive Schule verbindlich zum Schuljahresbeginn 2013/14 eingeführt. Sie ermöglicht allen Schülerinnen und Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang zu den Schulen. Eltern von Schülerinnen und Schülern, die eine sonderpädagogische Unterstützung brauchen, können wählen, ob ihr Kind die allgemeine Schule oder eine Förderschule besuchen soll.

Im vergangenen Jahr hatte der Landtag ein „Rahmenkonzept inklusive Schule“ auf den Weg gebracht. Sie sei mit dem Start der Inklusion „durchaus zufrieden“, sagte Heiligenstadt. Es sei inzwischen in vielen Schulen normal, dass Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam lernten. Ihr sei aber auch bewusst, „dass es noch Nachsteuerungsbedarf gibt“.

Die geplanten regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren sollen die Inklusion in den Schulen unter den ganz konkreten Gegebenheiten vor Ort weiter ausgestalten. Jedes Jahr sollten etwa zehn neue Zentren in Landkreisen oder kreisfreien Städten gegründet werden, so Heiligenstadt. Ziel sei es, dass spätestens zum Schuljahr 2020/2021 in allen Kommunen neue Zentren bereitständen. (epd)