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Verkehrspolitik Grüne stellen Konzept vor: ein „Mobilpass“ für alle öffentlichen Verkehrsmittel

Noch überschaubar, der Fahrsteig Foto: Wolfram Kastl/dpa

BERLIN dpa/taz | Die Grünen machen sich für eine neue einheitliche Mobilitätskarte für alle Busse, Bahnen und weitere Verkehrsangebote stark. „Wir wollen den Mobilpass in der nächsten Legislaturperiode auf den Weg bringen“, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter im Vorfeld der Verkehrskonferenz der Partei am Montag. „Er schließt dann sämtliche öffentliche Verkehrsangebote ein, von der Bahn bis zu Car- und Bikesharing.“ Für sozial Schwache, Behinderte und Eltern solle die Karte günstiger sein. Planen und Tickets buchen könnten Kunden über Smartphones, Buchungsstationen oder Fahrkartenautomaten.

Anbieten könnten eine solche Karte nach den Plänen der Grünen die beteiligten Verkehrsunternehmen. Ziel ist, dass Fahrgäste überall in Deutschland verschiedene Verkehrsmittel damit nutzen und kombinieren können. Denkbar wären zunächst Pilotprojekte in bestimmten Regionen. Für die Kartenpreise sind verschiedene Möglichkeiten im Gespräch, etwa eine monatliche Rechnung oder Pauschalen. Die Grünen verweisen auch auf ein ähnliches Pass-Angebot in der Schweiz. Dort gibt es den „Swiss Travel Pass“ in vier Stufen, der es ermöglicht, mit einem Ticket durch das gesamte Land mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. Er ist auch mit örtlichen Angeboten kombinierbar.

Auch hier sollen laut Hofreiter Mobilitätsstationen dazugehören, die unter anderem Ladesäulen für Elektroautos, Servicestationen und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder haben. Zugige Bahnhöfe und verlassene Wartehäuschen müssten der Vergangenheit angehören. Eine Handy-App solle elektronische Angebote der Anbieter vernetzen, damit Kunden sich leicht über Verbindungen informieren und Tickets kaufen können. „Das Ganze wäre auch ein industriepolitischer Schub – nicht nur für die Elektromobilität“, sagte der Fraktionschef.