Vogelgrippe breitet sich weiter aus

H5N8 Im Kreis Oldenburg mussten Puten gekeult werden. Niedersachsens will nun wenigstens große Ausbrüche verhindern

Nach einem neuen Verdachtsfall von Vogelgrippe in Hude im Kreis Oldenburg werden dort 13.500 Puten getötet. Bisher sei das Virus H5N8 in sechs kommerziellen Geflügelhaltungen sowie in einem Kleinbetrieb bestätigt, sagte Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) am Donnerstag. Als Folge haben die niedersächsischen Behörden insgesamt 178.000 Tieren töten lassen.

Die Ursachen der Seuche seien unklar, auch über die Übertragungswege werde viel spekuliert, sagte Meyer. „Das ist ebenso schwierig wie bei Krankenhauskeimen. Ich vermute, es wird ein großes Rätsel bleiben.“

Mittlerweile habe sich das Virus in 15 europäischen Ländern und bundesweit bis auf das Saarland verbreitet, sagte der Minister bei einem Besuch im Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves). Dort hatten die Mitarbeiter Tausende Proben untersucht und die Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche koordiniert. Inzwischen hätten alle betroffenen Landkreise die Stallpflicht angeordnet, sagte Laves-Präsident Eberhard Haunhorst.

Meyer erwartet kein schnelles Abklingen der Seuche. „Es ist noch nicht vorbei. Wir kriegen es nicht ausgerottet. Aber wir müssen Großausbrüche verhindern.“ Faktoren wie stürmischer Wind und Kälte könnten die Ausbreitung begünstigen. Weitere Risiken seien Staub, Mäuse, Wildvögel, Futter, Lkw-Transporte und der Faktor Mensch. „Nicht immer ist das Personal gut ausgebildet, wenn etwa Werkvertragsarbeiter im Akkord Ställe säubern“, sagte Meyer. Der Minister appellierte erneut an Tierhalter, alle Sicherheitsmaßnahmen wie Desinfektionen und Kleiderwechsel penibel einzuhalten. (dpa)