Erster Drohneneinsatz auf Befehl von Donald Trump

Jemen Zahlreiche Tote bei Angriff auf Al-Qaida-Kämpfer. 16 Frauen und Kinder unter den Opfern

Zu den zivilen Opfern zählen acht Frauen und acht Kinder

ADEN afp | Beim ersten großen US-Militäreinsatz im Jemen seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump sind mindestens 14 mutmaßliche Al-Qaida-Kämpfer und ein US-Soldat getötet worden. Diese Zahlen nannte die US-Armee, während Behördenvertreter vor Ort von mindestens 41 Opfern sprachen. Auch 16 Frauen und Kinder wurden demnach bei dem Einsatz in der Provinz Baida getötet. Der US-Luftangriff wurde von Drohnen und Apache-Hubschraubern geflogen, wie der Vertreter der Provinzbehörden sagte.

Das Ziel des Angriffs waren demnach Häuser, eine Schule, eine Moschee und eine medizinische Einrichtung, die von Kämpfern genutzt worden waren. Der örtliche Al-Qaida-Chef sowie drei weitere Stammesführer mit Verbindungen zu dem Terrornetzwerk wurden nach US-Angaben demnach bei dem Einsatz getötet.

Bei den getöteten Zivilisten handelte es sich den Angaben zufolge um acht Frauen und acht Kinder. Stammesvertreter bestätigten die Opferzahlen. Sie sprachen auch von einem Einsatz von US-Soldaten am Boden. Die US-Armee bestätigte am Sonntag den Einsatz und sprach von einem getöteten US-Soldaten. Vier Soldaten seien verletzt worden. Die Dschihadistengruppe al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqpa) gab die Zahl der Toten in einer Erklärung mit etwa 30 an, darunter Frauen und Kinder. Demnach wurde „kein Mitglied von al-Qaida getötet“, doch hätten die Amerikaner „Verluste“ erlitten.

Die Provinz Baida wird zu großen Teilen von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrolliert, die im Jemen gegen die Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi kämpfen. Der Angriffsort Jakla wird aber von Stämmen beherrscht. Al-Qaida soll in der schwer zugänglichen Gebirgsregion über mindestens zwei Ausbildungslager verfügen. Im Jemen kämpfen seit Anfang 2015 die Huthi-Rebellen gegen die Truppen von Präsident Hadi. Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Luftangriffe auf die Rebellen. Seitdem wurden mehr als 7.400 Menschen getötet.