Angehende Architekten klagen über Platzmangel

BEUTH Studierende protestieren gegen Umzug. Hochschule: Wir brauchen Räume wegen Geld

Studierende der Beuth-Hochschule wehren sich gegen den geplanten Umzug ihres Fachbereichs. Die Hochschulleitung möchte den Master-Studiengang Architektur aus den Räumen in der Weddinger Schwedenstraße aussiedeln, sie sollen wieder auf das Campus-Gelände in der Luxemburger Straße zu ihren Bachelor-Kollegen ziehen. „Wir bangen um die Zukunft der Lehre. Die Räume dort sind schon jetzt maßlos überfüllt“, sagte Yasmin Naqvi, Studentin im dritten Semester, der taz.

Eine Sitzung des akademischen Senats am vorigen Donnerstag, an der auch die Präsidentin der Hochschule, Monika Gross, teilnahm, musste abgebrochen werden, weil die Studierenden gesammelt erschienen und sich lautstark beschwerten. „Wir können den Ärger der Studierenden verstehen“, sagte Vizepräsident Hans Gerber. Dennoch müsse der Umzug wie geplant stattfinden. „Wir halten uns an das Prinzip der Gleichberechtigung. Und der Fachbereich Architektur hat momentan mehr Raum, während andere Fachbereiche hier Defizite haben.“

Das Problem des Platzmangels der Hochschule ist bekannt. Obwohl der Campus im Wedding für 6.000 Studierende ausgelegt ist, sind etwa 13.000 dort eingeschrieben. In der Schwedenstraße soll jetzt ein neuer Studiengang Platz finden. Die Hochschule, so Gerber, sei wie viele in Berlin unterfinanziert, und man sei auf die Gelder, die durch den neuen Studiengang hereinkämen, angewiesen.

Platz in Tegel – aber wann?

Für die Zukunft hofft die Hochschule auf ein Ende des Flughafens Tegel. Nach den Plänen von Senat und Hochschulleitung soll der Terminal A des stillgelegten Flughafens das Platzproblem endlich lösen. 20.000 Quadratmeter könnte die Hochschule dann nutzen – aber dafür muss erst mal der BER fertig werden. Für Gerber ist klar: „Sollten wir Tegel nicht nutzen dürfen, müssen wir Studiengänge schließen.“

Die Architektur-Studierenden wollen sich mit der Situation nicht zufrieden geben. „Da wir unter großem Zeitdruck stehen, müssen wir schnell handeln“, sagte Naqvi. Für Montag sei eine weitere Protestaktion geplant. Die Hochschulleitung erklärte, man sei zum weiteren Dialog bereit. Robin Köhler