taz sachen
: Ein Jahr für eine andere Türkei

Am 19. Januar wird taz gazete, das türkisch-deutsche Nachrichtenportal der taz, ein Jahr alt. Gegründet wurde taz gazete als Solidaritätsplattform, um kritische Stimmen aus der Türkei zu stärken, deren Berichterstattung immer riskanter wird.

Ein Jahr später steht es um die Pressefreiheit in der Türkei immer noch schlecht. In diesem Jahr wurden unzählige JournalistInnen verhaftet, darunter der ehemalige taz-Redakteur und heutige Türkei-Korrespondent der Welt, Deniz Yücel. Andere verloren ihren Job oder mussten das Land verlassen.

Im fortdauernden Ausnahmezustand regiert die AKP per Notstandsdekret. Presse- und Meinungsfreiheit werden immer weiter eingeschränkt, die Räume für Kritik werden enger. Dennoch sind wir überzeugt: Eine andere Türkei ist möglich! Aber wie? Was können die Opposition und die Zivilgesellschaft tun gegen den autokratischen Kurs, den Erdoğan fährt? Welche Bedeutung hat die starke Frauenbewegung für den Widerstand gegen die Regierung? Und welche Rolle spielt das Handeln der deutschen Regierung bei den Entwicklungen in der Türkei?

Darüber diskutieren wir morgen ab 18 Uhr im taz Café mit dem Bundesvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen, Cem Özdemir, der türkischen Frauenrechtlerin Gülsüm Kav und dem kurdischen Journalisten Irfan Aktan, Autor von zwei Büchern über den Kurdenkonflikt. Gülsüm Kav ist Generalvertreterin des Vereins Kadın Cinayetlerini Durduracağız Platformu (Platform „Wir werden die Frauenmorde stoppen“), einer der größten Frauenorganisationen in der Türkei. Elisabeth Kimmerle