Abgas-Tricks vor Gericht

Diesel mit Schummel-Software fahren immer noch. Umweltschützer fordern ihre Stilllegung

Düsseldorf muss mit mächtigem Ärger rechnen. An diesem Mittwoch wird am Verwaltungsgericht über eine Klage der Deutschen Umwelthilfe verhandelt. Warum? Die Umweltschützer hatten die Kfz-Zulassungsstellen aufgefordert, den Autos mit Abgas-Schummel-Software den Betrieb auf öffentlichen Straßen zu verbieten. Wegen der illegalen Software sei die Betriebserlaubnis für Autos mit dem VW-Motor des Typs EA 189 EU5 erloschen. Die Behörden müssten die Betriebserlaubnis für die Wagen entziehen, sagt die DUH. Doch die Zulassungsstellen folgten dieser Aufforderung nicht. Nun soll das Gericht entscheiden.

Nicht nur die Düsseldorfer müssen sich mit der Umwelthilfe herumschlagen. Auch auf Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Mainz, München, Stuttgart und Wiesbaden warten Gerichtsverfahren. „Wir möchten mit diesen Klagen erreichen, dass die Luftqualität in diesen Städten nicht weiter durch den Betrieb der Betrugsdiesel aus dem Volkswagen-Konzern belastet wird“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Dass der VW-Konzern eine neue Version der Software angeboten hat, sei irrelevant. „Warum Fahrzeuge mit unzureichenden Abgassystemen immer noch durch die Städte fahren, erschließt sich uns nicht. Bei unzureichenden Bremsen hätte es längst einen Rückruf gegeben“, heißt es bei der DUH. (dpa, taz)