Am BER wie immer alles fast prima

Geplanter Eröffnungstermin „auf soliden Füßen“. Neuer Betriebsleiter: der Flughafenplaner Patrick Muller

Die Finanzierung des künftigen Hauptstadtflughafens BER nach seiner für Oktober 2020 geplanten Eröffnung ist weiterhin unklar. Der Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft vertagte einen Beschluss, der eigentlich für Freitag erwartet worden war.

Es geht um Darlehen in Höhe von 508 Millionen Euro, die vom 2020 an gebraucht werden. Zum Zeitplan bis zur Eröffnung sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup, in den vergangenen zwei bis drei Monate habe es „eine deutliche Stabilisierung“ gegeben. Dank des erkennbaren Baufortschritts stehe der Termin Oktober 2020 „auf soliden Füßen“.

Für die bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld bestellte der Aufsichtsrat am Freitag einen neuen Betriebsleiter. Der Flughafenplaner Patrick Muller übernimmt den Posten Anfang August. Mullers Vorgänger Elmar Kleinert war Anfang Juli als Geschäftsführer zum Flughafen Bremen gegangen.

Umzugsplaner

Auch der Probebetrieb und die Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER im Oktober 2020 samt Umzug werden zu Mullers Aufgaben gehören.

Der Finanzrahmen für den neuen Flughafen liegt aktuell bei rund 6,5 Milliarden Euro – beim ersten Spatenstich 2006 war von zwei Milliarden Euro die Rede gewesen. Planungsfehler, Baumängel und geplatzte Eröffnungstermine, aber auch Erweiterungen des Projekts sowie der Schallschutz trieben die Kosten jedoch in die Höhe. Jetzt soll nochmals 508 Millionen an Darlehen für die Jahre nach der Eröffnung hinzukommen, damit der Flughafen ausgebaut werden kann. Der Bundestag hat 132 Millionen Euro bereits freigegeben. Die beiden anderen Gesellschafter Berlin und Brandenburg haben noch nicht entschieden, ob und wie sie sich beteiligen werden. Für das zusätzliche Terminal T2 mit einer Kapazität von sechs Millionen Passagieren jährlich soll im September der Rohbau beginnen, kündigte Lütke Daldrup an. Wenn alles gut laufe, könnte es zusammen mit dem Hauptgebäude im Herbst 2020 eröffnet werden. (dpa)