Noch mehr Rechte

In Bremen planen Rechtsextreme die Gründung eines neuen Landesverbandes der Kleinstpartei „Die Rechte“. Die Neonazis wollen zur Bürgerschaftswahl 2019 antreten – auch in Konkurrenz zur AfD

Von Jean-Philipp Baeck

Die neonazistische Kleinstpartei „Die Rechte“ will in den nächsten vier Wochen einen Landesverband in Bremen gründen. Der Bundesvorsitzende Sascha Krolzig bestätige der taz einen entsprechenden Bericht von „Buten und binnen“. Auch zur Bürgerschaftswahl 2019 wolle man antreten. Zuletzt haben es Anhänger der Partei in Bremen vermocht, Aufkleber in Bremen-Nord zu verteilen.

Gegründet wurde „Die Rechte“ 2012 in Nordrhein-Westfalen. Über die inhaltliche Ausrichtung lässt der dortige Verfassungsschutz keinen Zweifel: „Die Rechte ist ein Sammelbecken für Neonazis, ideologisch wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus und tritt in aggressiv-kämpferischer Weise auf.“ Die Partei propagiere offen Rassismus und Antisemitismus.

In Bremen gab es seit 2013 eine „Landesgruppe“, die allerdings seit Jahren nicht mehr aktiv war. Krolzig erklärte nun der taz, man habe in den letzten Wochen einen Mitgliederzuwachs verzeichnet und wolle auch gleich ein oder zwei Kreisverbände gründen. „Wir haben in Bremen aktuell rund 30 Mitglieder.“ Eine Zahl, die etwas hoch gegriffen erscheint, so man sie mit den rund 20 Mitgliedern vergleicht, die 2017 in der Bremer NPD waren.

Von der unterscheide man sich indes weniger inhaltlich als „eher strategisch-taktisch“, so Krolzig. „Der Bremer Landesverband von ‚Die Rechte‘ wird auf jeden Fall öffentlichkeitswirksam und aktionsorientiert in Erscheinung treten“.

Zur AfD stehe man in Konkurrenz. Sie habe es vermocht, „dezidiert deutschfreundliche Positionen“ in „breiten Volksschichten zu verankern“, gehe aber nicht weit genug. Laut Krolzig will „Die Rechte“ das politische System durch „ein neues, nationales und sozialistisches System“ ersetzen.