was tun in bremen?
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So, 1. 9., 18 Uhr, Freigelände der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck

Trauriges Trallala

Keine Ahnung, warum Sie neulich nicht bei Element of Crime waren. Vielleicht verpasst? Oder war’s zu teuer? Oder lag es daran, dass die traurigen Schmelzer an der Gitarre in der Elbphilharmonie aufgetreten sind? Verstehen könnte man das, denn so Erdiges und (mit Verlaub) Schrabbeliges muss man vielleicht auch wirklich nicht unbedingt da hören. Man geht ja auch nicht zum 3-D-Multidings-Palast, um sich Omas herzerweichende Super-8-Erinnerungen aus Gran Canaria anzugucken. Falls es jedenfalls daran lag, folgt jetzt die gute Nachricht: Element of Crime sind am Sonntag wieder in der Gegend: auf dem Freigelände der Stadthalle von Osterholz-Scharmbeck. Mit anderen Worten: wieder auf dem Teppich. Viel Spaß!

Di, 4. 9., bis Fr, 7. 9., je 21 Uhr, BLG-Forum, Überseestadt

Überraschung!

Die Surprise-Reihe gehört zuverlässig zum interessantesten, was das Musikfest Bremen zu bieten hat. Gleich am Dienstag, zum Start des Formats, zeigen House of Waters, was man in Brooklyn unter Weltmusik versteht: eine Melange nämlich aus Traditionals von Japan bis Afrika, Jazz, Psychedelic und Klassik. Mittwoch steht mit „Dear Esther …“ ein Computerspiel auf dem Spielplan, das wegen seiner atmosphärischen Dichte und des Soundtracks auch genau hierhin gehört. Dass die Mezzosopranistin Kate Lindsey, Pianist Baptiste Trotignon (Donnerstag) sowie das Orchestre National de Jazz und Olivier Benoit (Freitag) nun etwas kurz kommen, liegt nur daran, dass der Platz eng wird. Anhören sollten Sie sich die auch. Alle.

Fr, 7. 9., 20 Uhr, Theater am Goetheplatz, Kleines Haus

Diskursiver Nathan

Einen „Weichmacher für den Glaubenspanzer“ nennen Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen ihren Nathan. Zum Auftakt der Spielzeit also Lessings Klassiker interreligiöser Toleranz. Das Regie-Duo Gintersdorfer/Klaßen inszeniert das Stück in internationaler Besetzung und überträgt die Spannung zwischen innerlichem Selbst und außen vorgehaltenem Glauben auf eine körperliche Ebene – und lässt sie da wegschmelzen. Und damit, so die klassisch aufklärerische Idee, verschwänden auch die Barrieren zwischen den einander so nahen wie fremden Religionen. Ob’s klappt, finden Sie selbst raus. Falls Sie noch keine Premierenkarten haben, versuchen Sie das am besten jetzt für die Vorstellungen ab dem 15. September. (jpk)