Gute Drohnen,
böse Drohnen

Militärseelsorger diskutieren auf ihrer Gesamtkonferenz über autonome Waffensysteme

Autonome Waffensysteme wie Kampfdrohnen sind nach Ansicht des Moraltheologen Eberhard Schockenhoff Herausforderungen für die Friedensethik. Die Tötung eines Menschen dürften „niemals Algorithmen oder Computer, sondern nur Menschen entscheiden, die ihr Handeln nach ethischen und völkerrechtlichen Maßstäben rechtfertigen müssen und dafür zur Rechenschaft gezogen werden können“, sagte Schockenhoff am Dienstag in Freiburg. Dort tagte die Gesamtkonferenz der katholischen Militärseelsorge.

Derzeit seien für ein weltweites Verbot solcher autonomer Waffensysteme leider keine Fortschritte zu verzeichnen. Dagegen sei es legitim, unbemannte Flugsysteme zur Beobachtung zu nutzen. Der entscheidende Vorzug sei, dass dabei keine Soldaten gefährdet würden.

Die nukleare Abrüstung befindet sich nach Einschätzung Schockenhoffs in der Krise. Die Hoffnung, dass durch die Entspannung des Ost-West-Konflikts eine atomwaffenfreie Welt entstehen könnte, habe sich nicht erfüllt. Weder seien die bisherigen Nuklearmächte bereit, den Weg der Abrüstung konsequent zu Ende zu gehen, noch sei es gelungen, neue Nuklearwaffenstaaten zu verhindern.

Allerdings erhöhe sich der Druck der Weltöffentlichkeit auf die Nuklearstaaten. Als Beispiel nannte Schockenhoff die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen (Ican), die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt. Trotzdem sollte das Ziel des „gerechten Friedens“, der auf die Anerkennung der ­Menschenrechte, die Förderung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie auf eine globale Entwicklungszusammenarbeit setzt, weiterverfolgt werden. (epd)