Ab in die Urne (6)
: Jung, national, erfolglos

Die taz stellt vor, wer sich zur Bundestagswahl stellt, heute: NPD

Uiuiuiuiuiuiu, die Nationalen sind aber vorsichtig. Selbst der Spitzenkandidat will nur schriftlich auf Fragen zu seiner Partei antworten, denn seine NPD habe in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der taz gemacht. Na sowas.

Bei dieser Wahl wollen die Nationaldemokraten jedenfalls groß auftrumpfen. Sie berufen sich auf die angestiegenen Wahlergebnisse der Vergangenheit. Jetzt soll es aber richtig krachen, denn die NPD will drei Prozent der Stimmen erzielen, also eine Ver-Sechsfachung ihres jüngsten Ergebnisses. Das gibt zumindest Landesvorsitzender Horst Görmann als Wahlziel aus.

Erreicht werden soll das durch die Kooperation mit der Deutschen Volksunion (DVU). „Deutschland-Pakt“ nennt Görmann das. Es gebe zwar Unterschiede in den Schwerpunkten und dem Selbstverständnis beider Parteien, aber es reiche, um Wahlbündnisse zu schließen oder wie zur Bundestagswahl auf einer Liste zu kandidieren. In Bremen werden aber keine Mitglieder anderer Parteien antreten, versichert Görmann. Dazu haben bekannte Rechte, wie der DVU-Bürgerschaftsabgeordnete Siegfried Tittmann, Bremen listenmäßig verlassen und kandidieren im niedersächsischen Umland.

Die Forderungen der NPD sind dabei die alten tumben Sprüche aus dem rechten Lager: Nationale Währung statt Euro, härtere Strafen gegen Gewalttäter, Schaffung freiwilliger Bürgerwehren, straffällige gewordene Ausländer gehörten „konsequent abgeschoben“.

Vor allem junge Wähler will die NPD ansprechen, die sich „demokratisch“ nennt. Im Internet wirbt die Partei, dass sie nach dem Durchschnittsalter eine der jüngsten Parteien sei. Junge Leute sind also durchaus willkommen, sie sollen sich wohl, wie es im Internet heißt, gegen „US-Imperialisten und linke Ideologen“, die „die Veränderung des deutschen Volkscharakters“ planen, wehren. Uiuiuiuiuiui, da möchte man tatsächlich lieber, wenn überhaupt, nur schriftlich mit dieser Partei verkehren. ky