Streik bei Vattenfall

Gewerkschaft Verdi fordert 6 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten des Energiekonzerns

Beim Energiekonzern Vattenfall haben am Freitag Mitarbeiter in Berlin für eine bessere Bezahlung gestreikt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi waren rund 4.000 Mitarbeiter zum Warnstreik aufgerufen, etwa in Kraftwerken und Verwaltung. Am Vormittag hätten sich rund 1.500 bis 2.000 Beschäftigte vor der Firmenzentrale versammelt, sagte ein Verdi-Sprecher. Der Streik war für die Zeit von 4.30 Uhr morgens bis 22 Uhr abends angesetzt, alle Berliner Standorte von Vattenfall waren betroffen.

Die Gewerkschaft warnte, es könne bei der Bearbeitung von Kundenanfragen zu erheblichen Verzögerungen kommen. Solche Probleme seien ihnen nicht bekannt, sagte hingegen eine Unternehmenssprecherin. Auch die Versorgung sei gesichert. „Es gibt eine ausreichende Anzahl an Mitarbeitern, die sich um die Strom- und Wärmeversorgung kümmern.“

Vattenfall betreibt in Berlin unter anderem das Stromnetz. Verdi fordert für die Beschäftigten in der Tarifrunde 6 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von einem Jahr. Auch Auszubildende sollen nach dem Wunsch der Gewerkschaft mehr Geld bekommen.

Die aktuelle Tarifrunde hatte am 20. September begonnen. Das Unternehmen habe für 2018 eine Steigerung von 2,7 Prozent und ab April 2020 nochmals 1,7 Prozent ­angeboten, erklärte die Gewerkschaft. Das sei zu wenig und die geforderte Laufzeit von 28 Monaten zu lang. Vattenfall wollte sich zum Verhandlungsstand nicht äußern. „Verhandelt wird am besten immer noch am Verhandlungstisch“, sagte die Sprecherin. Die Gespräche sollen am 1. November in einer dritten Runde fortgesetzt werden. Für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern, hat Verdi bereits mit einem ­Erzwingungsstreik gedroht. (taz, dpa)