Katastrophenvoralarm gefordert

Eine Vorstufe des Katastrophenalarms könnte den Landkreisen früher Handlungsbefugnisse geben

Nach dem Moorbrand auf einem Bundeswehrgelände bei Meppen wollen das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Landkreistag (NLT) die Alarmierungsabläufe verbessern. Sie schlagen vor, einen Voralarm in das Katastrophenschutzgesetz einzuführen. Das Verteidigungsministerium in Berlin kündigte unterdessen an, dass bis Ende des Jahres Klarheit über mögliche Fehler der Bundeswehr im Umgang mit dem Moorbrand herrschen solle.

Bis heute sind bezüglich des Moorbrands viele Fragen offen – etwa warum Brandbekämpfung und Schadstoffmessungen relativ langsam anliefen und ob der Waffentest angesichts langer Trockenheit tatsächlich verantwortbar war. Derzeit werde der Vorfall ausführlich aufgearbeitet, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Ergebnisse würden „bestimmt noch in diesem Jahr“ vorliegen.

Der Landkreis Emsland hatte am 21. September den Katastrophenfall ausgerufen und diesen eine Woche später wieder aufgehoben. NLT-Geschäftsführer Joachim Schwind erklärte, nur mit der Ausrufung des Katastrophenfalls hat derzeit ein Landkreis die Möglichkeit, einen Krisenstab einzurichten und überregional Einsatzkräfte zu alarmieren.

Der NLT und das Rote Kreuz erwarten vom Land mehr Mittel für die Hilfsorganisationen. Der Etatentwurf enthalte die Summe von 2,1 Millionen Euro für die Unterstützung von fünf Hilfsorganisationen und der Feuerwehren – dies seien 1,4 Millionen Euro weniger als im Doppelhaushalt 2017/2018 pro Jahr eingeplant gewesen seien. „Wir fordern, im Landeshaushalt mindestens sechs Millionen Euro jährlich für die Fahrzeugförderung im Katastrophenschutz dauerhaft festzuschreiben“, sagte Selbach. (dpa)