Drei neue Zuhause

Das Modellprojekt „Housing First“ findet erste Wohnungen für Obdachlose

Das Berliner Modellprojekt „Housing First“ hat die ersten drei Wohnungen für Obdachlose gefunden. In Kürze würden die Mietverträge unterzeichnet, bestätigte Sebastian Böwe vom gemeinnützigen Verein Neue Chance am Mittwoch. Zudem gebe es Gespräche mit weiteren Wohnungsgesellschaften. Böwe zufolge läuft das Anfang Oktober gestartete Projekt „wider Erwarten ziemlich gut“.

Bei „Housing First“ können auf der Straße lebende Menschen ohne Vorbedingungen eine Wohnung mit eigenem unbefristetem Mietvertrag bekommen. Ziel sei, dass die Menschen mit der Wohnung und den Hilfsangeboten den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben finden, hatte Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) Anfang Oktober bei der Vorstellung des Projekts erläutert.

Projektpartner von „Housing First“ in Berlin sind der in der Sozial- und Jugendhilfe aktive Verein Neue Chance, die Berliner Stadtmission und der Sozialdienst katholischer Frauen. Insgesamt sollen innerhalb von drei Jahren 70 bis 80 woh­nungslose Menschen über das Projekt eine Wohnung vermittelt bekommen. Die Berliner Sozialverwaltung stellt dafür in diesem Jahr 195.000 Euro und im kommenden Jahr 580.000 Euro zur Verfügung.

Nach Angaben von Böwe ­wurden vom Verein Neue Chance nun die ersten zwei Wohnungen von einer privaten Vermieterin zur Verfügung gestellt. Es handle sich um Einzimmerwohnungen, die ab Mitte Dezember bezogen werden. Eine weitere Wohnung habe der ­Sozialdienst katholischer Frauen gefunden. Auch diese könne bald bezogen werden. (epd)