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Heimkinder beschweren sich

Erzieher brüllen Kinder an, zwingen sie, alles aufzuessen, was auf dem Teller ist, verbieten einem Jungen lange Haare oder wenden sogar körperliche Gewalt an – das gibt es in Heimen in Schleswig-Holstein nach dem Bericht der Ombudsfrau für Heimkinder, Samiah El Samadoni, offenkundig immer noch. Bis heute habe sie rund 680 Beschwerden erhalten, sagte sie am Donnerstag bei der Vorstellung ihres ersten Tätigkeitsberichts in Kiel. 43 dieser Beschwerden stufte sie als schwerwiegend ein. Das Spektrum reiche von Handyverboten, Klagen über das Essen und Schimmel im Heim bis hin zu Anschreien und körperlichen Übergriffen. Im dem Bundesland leben etwa 6.500 Kinder und Jugendliche in Heimen und bei Pflegeeltern. (dpa/taz)

96-Fanbeirat teilt aus

Die Entscheidung von Hannover 96, eine außerordentliche Mitgliederversammlung trotz ausreichender Unterschriften zu verweigern, stößt auf Kritik. „Es handelt sich klar um einen Satzungsbruch, die benötigten Unterschriften wurden eingeholt und der Vorstand hat nicht das Recht, über eine vermeintliche Sinnhaftigkeit der Versammlung zu richten“, erklärte der Fanbeirat des Fußball-Bundesligisten am Donnerstag. Drei Tage zuvor hatte der Verein eine entsprechende Mitgliederversammlung im Januar abgelehnt, obwohl die Oppositionsgruppe „IG Pro Verein 1896“ genügend Unterschriften vorgelegt hatte. Der Vereinsvorstand verwies darauf, dass für den 23. März ohnehin eine Versammlung terminiert sei. Die Interessengemeinschaft will jedoch bereits vorher den aktuellen Aufsichtsrat abwählen, neu besetzen und so dem bei den Fans ungeliebten Klub-Chef Martin Kind schaden. (dpa)

Landtag stimmt über § 219a ab

Der niedersächsische Landtag wird wohl am Montag dafür stimmen, dass sich Niedersachsen auf Bundesebene für eine ersatzlose Streichung des § 219a im Strafgesetzbuch einsetzen soll. Der Paragraf verbietet Ärzt*innen darüber zu informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Seit vergangenem Dienstag liegt ein entsprechender Antrag von 74 Abgeordneten der Fraktionen von SPD, FDP und Grünen vor. Diesen haben auch zwei SPD-Regierungsmitglieder, Umweltminister Olaf Lies und Innenminister Boris Pistorius, unterschrieben. Ministerpräsident Stephan Weil, ebenfalls SPD, fehlt auf der Liste. Für den Antrag besteht kein Fraktionszwang., auch CDU-Abgeordnete könnten sich anschließen. Die CDU hatte die Abstimmung ein Jahr ­hinausgezögert. (taz)

Verband fordert Stilllegung

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat gefordert, den Betrieb in der Brennelementefabrik in Lingen stillzulegen. Aus Sicht des BBU ist der Betrieb der Anlage nicht länger hinnehmbar, teilte der Verband am Donnerstag mit. Der BBU bezieht sich auf zwei Ereignisse, die das niedersächsische Umweltministerium Anfang November und am Dienstag mitgeteilt hatte. Beide Ereignisse hatten „keine oder eine sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung“. (dpa)