POLITIKER ZÖGERN

Eine Flut so kurz vor der Wahl – das weckt Erinnerungen an 2002 und Gerhard Schröder in Gummistiefeln. Diesmal halten sich der Kanzler und seine Konkurrentin Angela Merkel zurück. Bloß kein Vorwurf: Flutmissbrauch im Wahlkampf. So überließen sie es Lokalmatador Edmund Stoiber, als Erster zum Unglücksort zu eilen. Nun aber werden beide Spitzenkandidaten heute (Schröder) bzw. morgen (Merkel) in Bayern erwartet – zu ohnehin geplanten Wahlkampfterminen. Das ließe sich doch verbinden … Es sei „noch nicht entschieden“, ob der Kanzler den Besuch in Augsburg nutzt, um das Hochwasser zu inspizieren, sagte sein Sprecher gestern. Auch im Merkel-Lager wurde noch überlegt, ob und wann die Kandidatin den Pegelstand überprüft. Innenminister Otto Schily und sein möglicher Nachfolger Günther Beckstein zeigten sich derweil bereits traut vereint vor Ort. Sogar Umweltminister Jürgen Trittin übte sich in Harmonie. Er habe den Eindruck, dass Bayern aus früheren Hochwassern „sehr energisch Konsequenzen gezogen hat“, verkündete der Grüne im Radio. Dies dürfe man aber nicht als Lob verstehen, betonte sein Sprecher wenig später. LKW