das wetter
: Hören und sehen

Im Rundfunkgebäude zog es scheußlich, der Pedell schrieb seit Wochen per Rohrpost an die Intendanz. Doch die meldete sich nicht. Niemand hörte dem Pedell zu, und so zog es weiter von Nord nach West im Rundfunkgebäude. Die Kakteen waren schon eingegangen, der Papagei: tot. Im Souterrain ganz oben auf dem Dach war die Intendanz dagegen beschäftigt mit der Umstellung auf den dernier cri: Weitsehen! Seit Jahresbeginn war diese interessante technische Neuerung in aller Munde. Drehte man bis jetzt nur an einem Knopf und hörte dann aufmerksam zu, wie einem der Marsch geblasen wurde, zirkulierten ab sofort sogenannte Weitbedienungen. Damit ließ sich der einem geblasene Marsch nicht nur hören, sondern auch sehen. Verrückt!