Deutsch und dingfest

Die stabreimende Poesie der Bundespolizei

Handschellenfoto: dpa

Achtung, Achtung, hier spricht die Bundespolizei! Unsere Arbeit ist so öde und langweilig, zumindest in der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe. Denn wir haben keine spannenden Fälle, sondern bekommen es bei unserer „grenzpolizeilichen Aufgabenwahrnehmung“ immer nur mit denselben zwielichtigen Gestalten zu tun, die an Bahnhöfen herumlungern und ihren zweifelhaften Geschäften nachgehen. Deshalb sitzen wir dann nachts an unseren Bundespolizeimeldungen und basteln stundenlang an den Überschriften herum – bis fast saubere Stabreime herauskommen: „Dame mit Drogen dank dubioser Dokumente dingfest gemacht“, meldete die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe am Montag mit stolz geschwellter Tastatur. Achtung, Achtung, eine Alliteration mit sagenhaften sechs Worten, die alle mit dem Buchstaben D beginnen! Jetzt stören eigentlich nur die zwei anderen Wörter den dichten Fluss der Ds. Kein Problem! Den wackeren, an Sprachspielen interessierten Ordnungshütern sei hier gern geholfen: „Delinquente Drogendame dank dubioser Dokumente dingfest deponiert.“ Also wenn schon, denn durch dick und deutsch.