Manuel Bürger, Grafikdesigner
: Einblick (758)

Zur Person

Foto: © Manuel Bürger

Manuel Bürger gestaltet Kommunikation, vorwiegend für kulturelle Institutionen. Er lehrt auch an der ETH Zürich, wo er den Online-Kanal station.plus mit aufbaut. Gerade hat er sein Album MB-SYSTEM-001, das er auf seinem Handy produzierte, auf 7-inch gepresst. Seine selbst veröffentlichten Texte zum Slippery Design werden von Schülern auf der ganzen Welt gelesen. Eine Publikation für Cory Arcangel & Olia Lialina erschien gerade im Koenig Book Verlag. Seit 2012 gestaltet Manuel Bürger den visuellen Auftritt der Transmediale (s. o.), in diesem Jahr mit Logo im Fellmantel.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt?

Und warum?

Manuel Bürger: Die Geschichte, die Agnieszka Polska in ihrer Ausstellung The Demon’s Brain im Hamburger Bahnhof erzählt, hat mich fasziniert. Die vorkapitalistische Struktur einer Salzmine im 15. Jahrhundert als Vorlage für die sich immer drastischer zuspitzende Frage nach Verantwortung ist clever, poetisch, wunderbar unaufgeregt, das finde ich beeindruckend.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Ein Live-Auftritt von Arca hat mich letztens total weggehauen (das war allerdings im Schauspielhaus Bochum). Ich hoffe, er kommt bald nach Berlin!

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich lerne Französisch, die Konjugationen von Vokabeln begleiten mich am meisten. Ich lese am liebsten Small-Data-Lektüre von Tegel Media. Hier veröffentlichen Ariana Berndl, Jakob Nolte, Leif Randt u. v .a. PDFs fürs Handy.

Was ist dein nächstes Projekt?

Momentan arbeite ich die Projekte der letzten Jahre auf, besonders die Arbeit mit Institutionen. Dabei beschäftigt mich die Frage: Was kann Design heute (noch) bewegen? Wie wichtig ist die Struktur dahinter? Daraus könnte sich eine Fortführung der Idee vom Slippery Design entwickeln.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Wahrscheinlich Musikinstrumente. Angefangen von einer Music-App auf meinem Handy bis zu wummernden analogen Drummachines. Musik ändert sofort meine Stimmung, und ich verstehe nicht, wie sie funktioniert, da ich es auch nicht rational zu verstehen versuche – das hat etwas Magisches.